Naviator Unterwasser-Drohne – ein wasserdichter Copter

Die Naviator Unterwasser-Drohne im Wasser
Die Naviator Unterwasser-Drohne im Wasser - Bild: Rutgers University

Eine Drohne die fliegen und tauchen kann? Genau solch ein Modell haben US-Forscher mit der Naviator Unterwasser-Drohne nun vorgestellt. Es gibt bereits zahlreiche Interessenten. Wie der Copter funktioniert, warum er entwickelt wurde und wo er eingesetzt werden soll – wir haben alle Infos zur Naviator-Drohne.

Das ist schon irre, was Forscher der Rutgers University im US-Bundesstaat New Jersey entwickelt und vor einiger Zeit der Öffentlichkeit präsentiert haben. Seit einiger Zeit dreht sich an der Universität alles rund um die Naviator Unterwasser-Drohne – aktuell noch ein Prototyp.

Viele Fahrzeuge / Luftfahrtzeuge können nur in einem Element unterwegs sein. Die Naviator-Drohne kann beides: fliegen und schwimmen bzw. tauchen – denn sie ist wasserdicht. Gerne möchten wir euch diese spezielle Drohne / Quadrocopter etwas näherbringen. Hier ein erster Eindruck von dem Multicopter, wenn er ins Wasser eintaucht. Sieht schon ziemlich spektakulär aus:

Naviator Unterwasser-Drohne taucht ins Wasser
Naviator Unterwasser-Drohne taucht ins Wasser – Bild: Rutgers University

Hauptverantwortlich für die Entwicklung der Unterwasser-Drohne mit dem Namen Naviator ist Professor Javier Diez von der Abteilung „Mechanical and Aerospace Engineering“ der Rutgers Universität. Diez spricht davon, dass bereits russische und deutsche Wissenschaftler an einer Drohne geforscht haben, die sowohl fliegen als auch schwimmen kann. Natürlich möchte er diesen Erfolg für sich verbuchen. Der Prototyp funktioniert schon ziemlich gut, wenn er auch noch über ein Kabel mit der Bodenstation verbunden ist und somit noch nicht völlig autonom fliegen kann.

Hier sehen wir wieder einen Meilenstein in der Drohnen-Technik vor uns. Neben dem DHL-Paketkopter oder der Amazon-Drohne ist dies eine weitere wirklich spannende Entwicklung. Neben den großen Unternehmen forschen auch immer wieder Universitäten zu dem Theme Drohnen und Quadrocopter. Wir hatten auch mal über das spannende Projekt des 1. Hilfe Quadrocopters inklusive Defibrillator berichtet. Dieser wird aktuell in Holland getestet.

Und wer hat an dem Projekt der Naviator Unterwasser-Drohne noch Interesse? Na klar, das „Office of Naval Research“ – welches der US-Navy angehört. Die Organisation hat sich der nautischen Forschung verschrieben und auch dieses Projekt einer wasserdichten Drohne sehr stark finanziell unterstützt.

Naviator Unterwasser-Drohne für Luft und Wasser

Und offensichtlich funkioniert „Naviator“ schon ziemlich gut – wie man in diesem beeindruckenden Video sehen kann:

Die Forscher sagen, dass der Copter (eigentlich ein Octocopter, da er wohl acht Motoren hat) wie ein Vogel fliegen und wie ein Fisch schwimmen kann. Schaut man einmal genauer hin wird aber auch deutlich, dass die Entwicklung noch ganz am Anfang steht. Natürlich kann sich die Drohne in der Luft sehr gut und frei bewegen. Wenn sie sich jedoch unter Wasser fortbewegt wird deutlich, dass der Copter eigentlich in der Luft zu Hause ist. Von einer sauberen Fortbewegung im nassen Element ist die Naviator-Drohne noch ein gutes Stück entfernt. Trotzdem ist der Copter ein großer Erfolg – er kann ohne Probleme von der Luft ins Wasser eintauchen und ebenfalls aus dem Wasser in die Luft starten.

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Copter kann vom Wasser aus starten

Übrigens: In der ersten Phase hat das Team bereits mehr als 600.000 Dollar Unterstützung erhalten, um die Naviator Unterwasser-Drohne zu entwickeln und ausgiebig zu testen. Im Team der Universität arbeiten zahlreiche Forscher und Studenten an der Weiterentwicklung dieser Drohne. Und so sieht es aus, wenn sich der Copter in der Luft fortbewegt – nachdem er aus dem Wasser gestartet ist:

Naviator-Drohne in der Luft - Prototyp
Naviator-Drohne in der Luft – Prototyp – Bild: Rutgers University

Getestet wird die Naviator-Drohne übrigens in der Schwimmhalle der Universität. Hier haben die Forscher ausreichen Platz, um die Drohne vom Luft ins Wasser und vom Wasser wieder in die Luft zu steuern. Das Eintauchen geht sehr schnell und nach etwa einer Sekunde ist die Drohne von der Oberfläche verschwunden – und demnach auch nicht mehr sichtbar. Die Drohne sei in allen größen denkbar sagt Professor Diez. Damit hält er sich alle Einsatzmöglichkeiten der zivilen und militärischen Nutzung offen. Ob man dann auch eine Flugerlaubnis bzw. Genehmigung für Drohnen unter Wasser benötigt? :-)

Übrigens: In der Luft fliegt die Drohne waagerecht wohingegen sie sich unter Wasser nahezu senkrecht fortbewegt. Hier ein zweites Video mit noch mehr Informationen:

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Einsatzmöglichkeiten für die Naviator Unterwasser-Drohne

Natürlich möchten die wenigsten Forscher zugeben, dass solch eine Wasser-Luft-Drohne besonders gut auch für militärische Einsätze geeignet ist. Vielmehr stellen die Entwickler aktuell die Möglichkeiten zur zivilen Nutzung der Technologie in den Vordergrund. Denn auch hier gibt es zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für die den Multicopter:

  • Inspektion von Brückenpfeilern im Wasser
  • Taucheinsätze die für Menschen zu gefährlich sind
  • Rettungseinsätze unter Wasser oder auf dem Wasser
  • Taucheinsätze bei schlechter Sicht / extrem kalten Temperaturen
  • Ermittlung der Dicke eines Ölteppichs
  • Einsammeln von wertvollen Bodenschätzen im Meer
  • Zahlreiche militärische Einsatzmöglichkeiten: Erkennung von U-Booten, Unterwasser-Transport von Bomben, Überwachung von Feinden über und unter Wasser etc. …

Was haltet ihr von dem Copter? Lasst uns die Vorteile und Nachteile in den Kommentaren diskutieren. Hier gehts zur Website der Uni in den USA.
Du hast noch ein paar Minuten Zeit? Dann solltest du das hier nicht verpassen:
– Beim Fotoshooting: Model wird von Drohne getroffen
– Eine Weltreise mit Drohne gefilmt
– Der DHL Paketkopter, die Paket-Drohne

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